Wenn im Herbst und Winter die Tage kälter werden, wird gerne die Heizung aufgedreht und das Fenster zugemacht. Im Hinblick auf mögliche Schimmelbildung und ein optimales Raumklima ist das aber nicht immer optimal. Wie man richtig lüftet und so Schimmel vermeidet und das Raumklima verbessert, erläutern wir hier gerne.
Im Winter werden beim Lüften die meisten Fehler gemacht. Die beiden verbreitetsten Fehler beim Lüften im Winter sind:
1. Zu starkes Heizen bei zu wenig Lüften ergibt eine zu niedrige Feuchtigkeitszufuhr
2. Kein Lüften führt zu hoher Feuchtigkeitsentwicklung
Lüftet man jedoch richtig, wird die richtige Luftfeuchtigkeit erreicht und auch der Sauerstoffgehalt der Luft optimiert. Dadurch wird das Raumklima besser.
Vor allen Dingen, wenn die Luftfeuchtigkeit über lange Zeiträume zu hoch ist, wird Schimmelbildung an den Wänden begünstigt. Schimmel ist nicht nur optisch an Wänden unschön, sondern auch gesundheitsgefährdend für den Menschen. Bei zu hohem Schimmelbefall werden Wohnungen daher auch für unbewohnbar erklärt.
Aber auch die zu trockene Luft ist nicht gut, denn dies führt nicht nur zum Austrocknen der Haut, sondern auch der Schleimhäute, wodurch man anfälliger für Infektionen, z.B. Erkältungen wird.
Beim Lüften der Wohnräume muss man differenzieren, um welche Art von Wohnraum es sich handelt:
Normalerweise reicht im Wohnzimmer, wenn man morgens für 5-10 Minuten lüftet, in dem man Fenster und Terrassentür einmal öffnet. Halten sich viele Menschen im Wohnzimmer auf, kann häufigeres Lüften ratsam werden.
Wer viele Pflanzen im Wohnzimmer hat oder ein offenes Aquarium, erhöht dadurch im Wohnzimmer die Luftfeuchtigkeit, weswegen man dann mehrmals täglich lüften sollte, z.B.
• Morgens
• Mittags
• Abends
Jeweils 3-5 Minuten bei offenem Fenster reicht völlig aus.
Im Schlafzimmer halten sich Menschen nachts lange Zeit auf und atmen dabei aus und auch wieder ein. Das führt zu anderen Lüftungserfordernissen:
Weil man nachts nicht nur ausatmet, sondern auch schwitzt, sollte man morgens auf jeden Fall stoßlüften, damit das Raumklima sich wieder einpendeln kann. Das Stoßlüften sollte man auch abends machen, bevor man ins Bett geht, damit im Raum auch ausreichend Sauerstoff für die Nacht ist.
Viele Menschen schlafen allerdings besser, wenn nachts das Fenster auf Kipp steht, wogegen lüftungstechnisch nichts spricht, allerdings steigen so die Heizkosten drastisch. Auf Kipp stellen kommt daher vor allen Dingen für diejenigen in Frage, die noch einen Rollladen vor dem Fenster haben und so einen kleinen Kälteschutz.
In Küche und Bad sollte man vor allen Dingen dann lüften, wenn hohe Luftfeuchtigkeit entsteht, also beim Duschen und Baden im Bad, beziehungsweise auch beim Kochen in der Küche. Gleiches gilt beim Öffnen einer Spülmaschine - hier sollte man immer das Fenster öffnen, damit der heiße Dampf entweichen kann.
In Badezimmern ohne Fenster sollte man beim Duschen die Tür auflassen und für ausreichende Belüftung im Rest der Wohnung sorgen.
Wasser von Wänden oder Duschabtrennungen sollte man nach dem Duschen mit einem Abzieher entfernen und auf Duschvorhänge aus textilem Material sollte man verzichten: Sie speichern die Feuchtigkeit zu lange.
Stoßlüften ist eigentlich ganz einfach:
A) Heizung vor dem Stoßlüften ausschalten
B) Fenster weit öffnen
C) Sofern die Möglichkeit des Querlüftens besteht, sollte man das tun, also zwei gegenüberliegende Fenster
öffnen. Allerdings sollte man dann aufpassen, dass durch den Durchzug Türen nicht zuschlagen.
D) Nach 5 bis maximal 10 Minuten ist der gewünschte Effekt erreicht. In Altbauten mit sowieso meist kühlen,
dicken Wänden reichen i.d.R. schon 5 Minuten.
Wer nach obigen Tipps richtig lüftet, wird selten Schimmel in der Wohnung haben.
Geschäftsinhaber
zertifizierter Objektleiter (BIV)
staatlich geprüfter Desinfektor (IHK)
Fachwirt Reinigung
und Hygiene (TAW)